Anlässlich des bundesweiten Hertie Aktionstages am 16. Juni 2009 sprach die Geschäftsführerin von Chili – Die WerbeMacher GmbH, Ira Schreck, im Namen der Neustadter Werbegemeinschaft Willkomm e.V. zu den Versammelten vor dem Neustadter Hertie Kaufhaus.
Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Ira Schreck. Ich bin geschäftsführende Gesellschafterin der Chili – Die WerbeMacher GmbH in Neustadt. Als Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft Willkomm e.V. möchte ich Ihnen, liebe Hertianer, im Namen der Neustadter Unternehmer unsere Unterstützung im Kampf um Hertie und im Kampf um den Standort zusagen.
Ich will gar nicht so viele Worte machen, denn um was es geht, wissen wir schließlich alle, die wir hier versammelt sind. Auch wissen wir alle, dass eine Schließung des Kaufhauses für jeden, sowohl für die Kunden als auch für die ortsansässigen Unternehmer ein schwerer Schlag ist. Zeigt es doch einmal mehr, dass es nicht reicht, gute Arbeit zu leisten, Engagement zu zeigen, mit marktfähigen Konzepten den Kunden anzusprechen und – am Ende des Tages – einen akzeptablen Umsatz gemacht zu haben. Wir Unternehmer benötigen auch noch etwas anderes: Das sind die Rahmenbedingungen, in denen wir agieren können. Schnell wird hier der Ruf nach der Politik, nach der Stadt, dem Land und dem Bund laut. Bei dem aktuellen Fall Hertie kommt jedoch eine Komponente ins Spiel, die symptomatisch ist für die gesamte Krise: spekulative Gier, die letztlich zu Verlusten führt.
Hier sind für alle Unternehmer – seien es Einzelhändler, Dienstleister, Ärzte, Rechtsanwälte u. a. – , die an den Standorten in den Innenstädten festhalten, die Immobilienbesitzer wichtige Partner, um bei guter Arbeit, guten Produkten und Dienstleistungen, bei marktorientierten Konzepten und Angeboten tatsächlich langfristig überleben zu können.
Was macht eine gute Innenstadt aus? Das sind die kleinen und großen Geschäfte, der viel beschworene Branchenmix, der es verträgt, dass ein Riese und ein Zwerg miteinander in einer Symbiose leben können. Und sollen. Fällt der eine oder der andere weg, dann kommt dieses Gleichgewicht ins Straucheln. Muss Hertie schließen, so ist der Standort Neustadt per se geschwächt. Hertie war und ist beliebt bei den Kunden und auch bei den umliegenden Einzelhändlern. Bei einer Schwächung des Standortes haben sich alle Spekulanten verspekuliert. Die Mieten müssen bezahlbar bleiben. Wenn Mieter wie Vermieter gemeinsam am Überleben interessiert sind, und entsprechend handeln, dann – und nur dann – kann langfristig auf beiden Seiten Geld verdient werden.
Die Unternehmer der Willkomm e.V. möchten Ihnen, liebe Hertianer, Mut im Kampf um Ihren Arbeitsplatz, Durchhaltevermögen auf Ihrem Weg und sehr viel Glück wünschen.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!