Stellungnahmen

Auszug aus dem Protokoll der Jahreshauptversammlung am 29.7.2015


Vortrag Herr Jürgen Vogel, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Pfalz, zum Thema

„Kommunen sind Wirtschaftsstandorte im Wettbewerb. Was können sie tun, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken?“

Herr Vogel beginnt mit einem Überblick über die Entwicklung der Rahmenbedingungen a) Demografie, b) Digitalisierung des Lebens und c) Kaufkraft. Er unterscheidet drei künftige Käufertypen: erstens den traditionellen Handelskäufer, der nicht gern im Internet einkauft; zweitens den selektiven Online-Shopper, der nur bestimmte Produkte im Internet kauft; im Übrigen gerne ins Geschäft geht und persönliche Beratung zu schätzen weiß: drittens den begeisterten Online-Shopper, der mit dem Smart-Phone aufgewachsen ist ( „smart native“ ) und starken Einfluss auf das künftige Geschäftsleben und damit auch auf die Stadtentwicklung hat.

Dann beleuchtet der Referent die Bedeutung der Standortfaktoren, die über die Qualität einer Stadt als Wirtschaftsstandort und Einkaufsort entscheiden. Als wichtigste Standortfaktoren weisen die IHK-Unternehmer-Umfragen aus: Anbindung an das Fernstraßennetz, Kundennähe, Umwelt- und Lebensqualität, sämtlich Kriterien, bei denen Neustadt in punkto Unternehmerzufriedenheit auch gut abschneidet. Handlungsbedarf zeigt sich vor allem bei Faktoren wie Qualität und Kompetenz der Wirtschaftsförderung, kommunales Standortmarketing, Infrastruktur Telekommunikation, Image der Kommune, Planungssicherheit, Genehmigungspraxis, also bei Faktoren, die die Kommunalverwaltung beeinflussen kann.

Aus seinen Erkenntnissen leitet Herr Vogel für Neustadt/W. diese Handlungsoptionen und Empfehlungen ab:

  1. Infrastruktur erhalten und stärken
  2. Wohnqualität pflegen und aktiv am Markt bewerben
  3. Klare Konzepte für die Entwicklung des Standorts erstellen, insbesondere für die Innenstadt und für die Handels- bzw. Gewerbeflächen
  4. Konzentration auf die Zentren, Nutzung der Möglichkeiten des LEAP-Gesetzes des Landes Rheinland-Pfalz
  5. Attraktivität für junge Menschen und Familien sichern bzw. erhöhen
    Nahversorgung sicherstellen
  6. Verwaltungshandeln wirtschafts- und bürgerfreundlich ausrichten
  7. Standort NW aktiv vermarkten
  8. Wirtschaftsförderung professionalisieren
  9. Zusammenarbeit Wirtschaft/Verwaltung/Politik stärken, um dem härter werdenden Standortwettbewerb auf regionaler und überregionaler Ebene begegnen zu können, und das Wir-Gefühl pflegen

Dass Ergebnis der Diskussion lässt sich so zusammenfassen: Herr Vogel sieht die Willkomm-Gemeinschaft mit ihrem konstruktiven Verhalten und die Stadt mit dem ganzheitlichen Stadtmarketing auf dem richtigen Weg.

Abschließend weist er darauf hin, dass die IHK Pfalz im Juni mit der Standortumfrage 2015 beginnen wird, und fordert alle Unternehmer auf, sich daran zu beteiligen.

Vollständiger Vortrag als PDF:

JHV_Willkomm_NW_290415



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